Städtebaulicher Ideenwettbewerb

Die Ergebnisse des im Sommer 2016 durchgeführten städtebaulichen Ideenwettbewerbs haben gezeigt, dass sich die komplexen Anforderungen an den Klinikneubau auf dem vorgesehenen Areal sehr gut realisieren lassen. Die preisgekrönten Wettbewerbsideen für das Flugfeldklinikum liefern professionelle Konzepte wie ein ansprechender städtebaulicher Entwurf aussehen kann, der gleichzeitig die groben Anforderungen hinsichtlich Funktionen und Flächenbedarf der Klinik erfüllt und Lösungen für die standortspezifischen Herausforderungen auf dem Flugfeld wie Schallschutz, Verkehrserschließung und die Gestaltung von Grünflächen liefert.

Ziel des Wettbewerbs war es, die ca. 54.000 m² große Nutzfläche, auf der die Klinik auf dem Flugfeld entstehen soll, räumlich zu strukturieren und Ideen für die Gestaltung und Anordnung der Gebäude und Freiflächen zu erhalten. Die Wettbewerbsergebnisse waren wichtige Grundlage für die weitere Planung: auf ihrer Basis wurde der Bebauungsplanvorentwurf für das Areal aufgestellt.

Insgesamt hatten sich 13 Architekten, Stadt- und Krankenhausplaner aus ganz Europa für die Teilnahme qualifiziert und ihre Beiträge anonym eingereicht. Bewertet wurden die Beiträge von einem 25-köpfigen Preisgericht, das sich aus Sachverständigen und Vertretern aus Klinikverbund, Politik und Verwaltung zusammensetzte. Ausgewählte Aspekte wie Verkehr, Schall oder Lufthygiene wurden in Vorprüfungen analysiert. Das Preisgericht hat die Entwürfe in der Preisgerichtssitzung am 27. Oktober 2016 bewertet und die Sieger ausgewählt. Die ersten Plätze in der europaweiten Ausschreibung erzielten die Beiträge der hspbr GmbH (Bietergemeinschaft mit Groupe 6, Grenoble) aus Stuttgart, der Sander.Hofrichter Architekten GmbH aus Ludwigshafen und der Nickl & Partner Architekten AG aus München.

Alle drei Preisträger konzipierten das Klinikum als Einzelgebäude oder zergliederten Gebäudekomplex mit Verflechtungen zur Grünen Mitte. Um den Schallschutz zu gewährleisten, wurden außerdem in allen Entwürfen die Patientenzimmer in Richtung Langer See angeordnet. Das Preisgericht lobte außerdem die Vorschläge, das Flugfeldklinikum mit einem maßvoll ausgebildeten Hochpunkt zu präsentieren, da so das Bauvolumen auf dem nicht allzu groß geschnittenen Grundstück maßstäblich verteilt werden kann. Im ersten Entwurf wurde vor allem die Anbindung an die Innenstadt durch die Position des Haupteinganges gelobt.

Der städtebauliche „Footprint“ des 1. Preisträgers sollte daher planungsrechtlich gesichert werden. Dabei war jedoch die Lage des Hochpunkts noch zu überprüfen, ebenso wie die Parkierungslösung (Parkhaus oder/und Tiefgarage). Darüber hinaus wurden positive Entwurfskomponenten, die zur Weiterentwicklung des Gesamtkomplexes beitragen können, aus den beiden anderen Arbeiten „herausgefiltert“ und im Vorentwurf des Bebauungsplans rahmenbildend fixiert.

Die Empfehlung der Jury war, die Flächen des Hochpunkts auszulagern, um für das Flugfeldklinikum in Zukunft weitere räumliche Entwicklungsmöglichkeiten offen zu halten. Besonders vor dem Hintergrund, dass alle Wettbewerbsbeiträge eine sehr intensive Ausnutzung des bisher verfügbaren Grundstücks beinhalteten. Daher sieht das Neubauprojekt Flugfeldklinikum vor, nicht-medizinische Funktionen wie die Verwaltung oder auch Ausbildungszentren und Schulungsräume auf einem benachbarten Grundstück im Osten des geplanten Klinikums unterzubringen.

 

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