Building Information Modeling

Mit digitalen Methoden das Krankenhaus der Zukunft bauen

Das Flugfeldklinikum wird - als eines der ersten Krankenhäuser bundesweit – von Anfang an mit der innovativen Methode des Building Information Modeling, kurz BIM, geplant und gebaut. Alle Planer arbeiten dabei mit digitalen Daten, die für ein virtuelles, meist dreidimensionales, Modell genutzt werden.

„BIM bei einem Krankenhaus dieser Größenordnung schon in einer so frühen Planungsphase und konsequent über das ganze Projekt hinweg einzusetzen, damit nehmen Klinikverbund und Landkreis eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von Krankenhausneubauten ein“, so Landrat Roland Bernhard. Bereits in den Auswahlverfahren wurden bei allen Planern Erfahrungen im Umgang mit BIM abgefragt: vom Architekten über den Tragwerkplaner bis zum Medizintechnikplaner werden zukünftig alle Beteiligten ihre Planungen digital zur Verfügung stellen. Um die einzelnen Teilmodelle der Objekt- und Fachplaner zu kontrollieren und diese in einem gemeinsamen Modell zusammenzuführen, wird außerdem ein sogenannter BIM-Manager eingesetzt, der sich speziell um die Koordination und Qualitätssicherung der digitalen Planung kümmert.

Welche Vorteile BIM hat, davon haben sich die Mitglieder des Planungs- und Bauausschusses des Kreistags bereits im Sommer 2016 in Norwegen überzeugt. In Oslo haben sie eine Klinik besucht, die von Beginn an und komplett mit BIM geplant und gebaut wurde. „BIM vereinfacht zum einen die Zusammenarbeit im Projekt enorm. So werden Planungsfehler verhindert,  die Qualität der Ergebnisse erhöht und dadurch letztendlich zusätzliche Kosten vermieden“, erklärt Projektgeschäftsführer Harald Schäfer. Und wenn der Bau abgeschlossen ist, profitiert der Betreiber weiterhin. „Die digitalen Daten können ins Facility Management einfließen und wertvolle Grundlage für Umbauten, Erweiterungen oder Sanierungen sein“, fügt Schäfer hinzu.

Und nicht nur den Experten im Bauprojekt erleichtert BIM die Planung. Die Daten erlauben es auch, sehr genaue Visualisierung zu erstellen, die auch Bürgern und Mitarbeitern das spätere Gebäude sehr anschaulich zeigen. So können sich beispielsweise Ärzte und Pflegekräfte ihren zukünftigen Arbeitsplatz ansehen und während der Planung optimieren. Später ist es sogar möglich die fertig geplanten Räume und Etagen virtuell zu begehen – und das noch bevor auf dem Flugfeld die erste Wand des neuen Klinikums eingezogen ist.