Kreistag beschließt Vergabestrategie

In seiner Sitzung am 19. November 2018 sprach sich der Kreistag für die Vergabe der Bauleistungen im Partnering-Verfahren aus.

Seit Abschluss der Vorplanung im Sommer 2018 schreitet die Planung im Projekt Neubau Flugfeldklinikum in großen Schritten voran. Die Phase der Entwurfsplanung mit der Optimierung und Detaillierung des Gebäudes und seiner Grundrisse soll im Frühjahr des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Angesichts der Planungsfortschritte ist es ebenfalls an der Zeit, über die möglichen Verfahren und die Strategie der weiteren Projektabwicklung nachzudenken – insbesondere die Herangehensweise zur Vergabe der Baudienstleistungen. Oberste Priorität hat dabei immer die Einhaltung der übergeordneten Projektziele Termine, Kosten und Qualität. Angesichts des landesweiten Baubooms und der Auslastung der Bauunternehmen, die für die Umsetzung des Flugfeldklinikums geeignet wären, müssen auch beim Thema Vergabeverfahren geeignete Lösungen angedacht werden, welche die projektspezifischen Besonderheiten bestmöglich berücksichtigen.

Vor diesem Hintergrund hat die Kreiskliniken Böblingen gGmbH unter Einbindung des Beratungsunternehmens Drees & Sommer sowie der auf Vergaberecht spezialisierten Luther Rechtsanwaltsgesellschaft eine Vergabestrategie an einen Generalunternehmer im sogenannten Partnering-Verfahren entwickelt. Dabei wird die Ausführungsplanung und deren Umsetzung an einen Baudienstleister – den Generalunternehmer – übertragen, der als einziger Ansprechpartner für die Kreiskliniken Böblingen die weitere Planung und  Bauausführung sämtlicher Gewerke koordiniert und steuert. So kann der Generalunternehmer die Optimierung der Planung, Ansätze zur Konstruktion, Materialien, Logistik und Bauabläufe optimal aufeinander abstimmen und passend zu den Vorgaben der Kreiskliniken Böblingen ausführen. Komplexe Baumaßnahmen bringen auch höhere Risiken in Bezug auf Terminsicherheit, Kostensicherheit und Qualität mit, mit denen verantwortungsvoll umgegangen werden muss. Die Generalunternehmervergabe führt frühzeitig ein höheres Maß an Kosten- und Terminsicherheit unter Einhaltung der Qualitätsvorgaben herbei.

Entsprechend der Empfehlung der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingesetzten Reformkommission zum Bau von Großprojekten empfiehlt sich für das Projekt Neubau Flugfeldklinikum ein partnerschaftliches Vergabemodell. Hierbei werden die wesentlichen Parameter der Auftragsdurchführung nach einem vergleichsweise kurzen Vergabeverfahren in einem partnerschaftlichen Dialog mit einem ausgewählten Bieter verhandelt und umgesetzt. Dieses Verfahren bildet die wichtigen Anliegen der Kosten- und Terminsicherheit besser ab, als dies in klassischen Generalunternehmervergaben der Fall ist. So werden in einer intensiven partnerschaftlichen Dialogphase mit einem Auftragnehmer die wesentlichen Planungsinhalte gemeinsam erarbeitet.

Eine grafische Abbildung des Partnering-Verfahrens können Sie hier aufrufen.

Das Verfahren bringt auch hinsichtlich der weiteren Einbindung der demokratischen Gremien Vorteile mit sich. Der Baubeschluss des Kreistags, der ursprünglich für April 2019 angedacht war, wird untergliedert in mehrere Teilbeschlüsse. So sind die Entscheidungsträger nicht nur einmal beteiligt, sondern nach jeder Stufe des Partnering-Verfahrens in die weitere Vorgehensweise eingebunden, was auch die Entscheidungsqualität zugute kommt.

Die Untergliederung des Baubeschlusses sehen Sie hier.

Das Partnering-Verfahren stellt sich als die Variante dar, die am ehesten geeignet ist, auf das Interesse der ausgelasteten Baubranche zu stoßen und gleichzeitig den Projektzielen optimal Rechnung zu tragen. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 19. November 2018 diese Vorteile erkannt und die Umsetzung dieser Strategie beschlossen. So kann noch im Dezember 2018 der Teilnahmewettbewerb gestartet und das Vergabeverfahren eingeleitet werden.

HIER haben wir die wichtigsten Fragen zum Vergabeverfahren für Sie zusammengefasst.