Wenn jede Minute zählt - Ein Landeplatz für den Rettungshubschrauber auf dem Dach des Flugfeldklinikums

Am 20. Februar veranstaltete der Klinikverbund Südwest eine öffentliche Bürgerinformation zum geplanten Hubschrauberdachlandeplatz für die Versorgung von Notfallpatienten im zukünftigen Flugfeldklinikum.

Der Hubschrauberlandeplatz des Flugfeldklinikums wird ab 2024 die beiden bisherigen Anflugmöglichkeiten auf den Kliniken in Sindelfingen und Böblingen ersetzen. Für den Neubau wurde daher beim Regierungspräsidium Stuttgart der Antrag auf ein luftverkehrsrechtliches Genehmigungsverfahren gestellt, um den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Flugfeldklinikums betreiben zu können.

Für eine schnelle und umfassende medizinische Versorgung von Schwerstverletzten kommt es im Notfall auf Sekunden an. Statistiken belegen, dass ein Schlaganfall zwei Millionen Gehirnzellen pro Minute zerstört. Bei inneren Blutungen verstirbt nach dreißig Minuten die Hälfte aller Patienten. Und auch bei einem Herzstillstand steigt die Todesrate um zehn Prozent pro Minute. Sofortige ärztliche Hilfe und der schnellstmögliche Transport in das Klinikum ist oft die einzige Chance für die Patienten. In speziellen Fällen ist dafür der Rettungshubschrauber das schnellste Transportmittel. Für die notfallmedizinische Versorgung der Menschen in der Region ist der geplante Hubschrauberlandeplatz mit direkter Anbindung an den OP-Saal und die Zentrale Notaufnahme im Flugfeldklinikum daher zwingend erforderlich. Für den laufenden Betrieb des Flugfeldklinikums werden maximal 256 Starts und Landungen pro Jahr prognostiziert – dies entspricht weniger als einem Flug pro Tag.

Die Anlage und der Betrieb eines Hubschrauberlandeplatzes in einem dicht besiedelten Gebiet verlangen bei der Planung die Anwendung der neuesten internationalen Richtlinien der Zivilluftfahrt, um sowohl den strengen Anforderungen an die betriebliche Sicherheit als auch den Erwartungen der Anwohner gerecht werden zu können. Dazu zählen insbesondere die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit mit dem Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm. Zwei Gutachten zur Sicherheit und Eignung sowie zum Fluglärm wurden angefertigt, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Diese haben gezeigt, dass die Planung des Hubschrauberlandeplatzes nicht nur der weltweit höchsten Sicherheitsstufe entspricht, sondern auch im Hinblick auf den Fluglärm die festgeschriebenen Grenzwerte unterschreitet. So kann unter möglichst geringer Belastung für die Anwohner die beste notfallmedizinische Versorgung gesichert werden.

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat im Zuge des Verfahrens alle erstellten Eignungsgutachten und Unterlagen geprüft. Diese werden vom 18.02.2019 bis zum 18.03.2019 zur allgemeinen Einsichtnahme sowohl in der Geschäftsstelle des Zweckverbands Flugfeld Böblingen-Sindelfingen als auch in den Stadtverwaltungen der Städte Böblingen und Sindelfingen ausgelegt. Darüber hinaus informierte der Klinikverbund Südwest am 20. Februar 2019 in einer öffentlichen Veranstaltung über die Planungen des Hubschrauberlandeplatzes.

Alle Bürger können Stellungnahmen und Anmerkungen zu den Unterlagen direkt an das Regierungspräsidium Stuttgart abgeben.