Ökologische Baubegleitung für den Aushub der vorgezogenen Baugrube

Die Ökologische Baubegleitung soll verhindern, dass sich Tierarten in der Baugrube ansiedeln.

Das Gelände des Flugfelds in Sindelfingen und Böblingen ist geprägt durch den langen See und viele Grünflächen. Diese Biotope bieten Unterschlupf und Schutz für viele Tier- und Pflanzenarten – einige von ihnen sind artenschutzrechtlich streng bzw. besonders geschützt. Durch eine Ökologische Baubegleitung soll gewährleistet werden, dass die eventuell auf dem Grundstück des Projekts Neubau Flugfeldklinikum befindlichen Tierarten vor Baubeginn umgesiedelt werden bzw. sich nicht während der Aushubarbeiten ansiedeln und zu Schaden kommen. Dafür wurde das Ingenieurbüro Gruppe für ökologische Gutachten (GÖG) beauftragt.

Eine Ökologische Baubegleitung ist in Deutschland keine Pflicht, jedoch ein gängiges Vorgehen, um das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) einzuhalten, das unteranderem vorschreibt, vermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft zu unterlassen und das Verletzten und Töten von besonders geschützten Arten verbietet. Die GÖG fungiert deshalb als Berater der Bauleitung oder des Vorhabenträgers in ökologischen Fragestellungen und als Bindeglied den zuständigen Behörden.

 

Keine geschützten Tierarten auf dem Baufeld

Gemäß einem Umweltbericht, der im Zuge des Bebauungsplanverfahrens erstellt wurde, ist nicht mit einer Besiedlung der Baustelle durch artenschutzrechtlich relevante Tierarten zu rechnen.

Die Experten der GÖG bewerten den Aushub der Baugrube des Flugfeldklinikums aus artenschutzrechtlicher Sicht als unkritisch. Die Befürchtung, dass geschützte Amphibien wie beispielsweise Molche oder Kröten vom langen See einwandern könnten, hat sich bisher nicht bestätigt. Zu dieser Erkenntnis ist Dr. Roswag, Biologie beim IBGÖG und zuständig als Ökologische Baubegleitung für das Projekt Flugfeldklinikum, bei seinen Begehungen des Grundstücks gekommen.

Um auch in Zukunft einen artenschutzgerechten Aushub zu gewährleisten, führt Dr. Roswag weiterhin Begehungen der Baustelle durch. Außerdem steht der Experte zur Verfügung, sollten Amphibien oder andere Tiere auf der Baustelle gesichtet werden. Eine sogenannte Notbergung war auf dem Grundstück des Flugfeldklinikums jedoch bis jetzt noch nicht notwendig.

Um eine Ansiedlung von Amphibien auf der Baustelle auch nach dem Aushub zu verhindern, werden unter anderem Drainagerohre in der Baugrube verlegt, die verhindern, dass sich stehendes Wasser in der Grube ansammelt, das womöglich ein Habitat von Amphibien darstellen und eine Ansiedlung dieser Tiere im Baufeld begünstigen könnte.