Dialog von Anfang an

Um zu einer optimalen Planung für den Neubau Flugfeldklinikum zu gelangen, treten der Klinikverbund Südwest und der Landkreis Böblingen mit allen Bezugsgruppen in einen konstruktiven Dialog. Dazu wird kontinuierlich über den Neubau und seine Fortschritte informiert und zu ausgewählten Themen ein vertiefter Dialog geführt. Denn der Erfolg eines solchen Projektes hängt nicht nur von technisch, planerisch und wirtschaftlich sinnvollen Lösungen ab, sondern setzt auch eine gute dialogorientierte Kommunikation voraus.

Bereits in den frühen Planungsphasen wurde die Öffentlichkeit informiert

Das erste Bürgerforum Flugfeldklinikum wurde bereits im November 2012 organisiert – kurz nachdem das erste Gutachten zur betrieblich-baulichen Entwicklung vorlag. Zu allen weiteren Meilensteinen und wichtigen Entscheidungen fanden ebenfalls Dialogveranstaltungen statt. Zusätzlich wurde kontinuierlich über die Fortschritte informiert, über die Presse, digitale Medien und extra erstellte Printmaterialien.

Um die Maßnahmen mit einem fundierten Konzept fortzuführen und die Kommunikation mit allen Gruppen auszubauen, hat der Kreistag Böblingen ein Rahmenkommunikationskonzept verabschiedet. Seitdem ist das Kommunikationsmanagement bei der Projektgeschäftsführung angesiedelt und der Dialog mit allen Gruppen fester Bestandteil im Projekt Neubau Flugfreldklinikum.  

Persönlicher Austausch und innovative Formate

Die Projekthomepage ist die zentrale Plattform, auf der sich Bürger, Anwohner und andere Interessierte über die Projekte Flugfeldklinikum und Hochpunkt informieren und mit den Projektverantwortlichen in Kontakt treten können. Über die Webcam und Beiträge kann man die Bauarbeiten verfolgen, auch wenn man nicht direkt vor Ort ist.

Zusätzlich ist der persönliche Austausch mit den verschiedenen Gruppen sehr wichtig: Auf Messen, Patientenveranstaltungen und Infoständen informiert das Projektteam immer wieder über das Projekt. Seit dem Start der Baustellen im August 2020 finden außerdem immer wieder auch Veranstaltungen direkt auf der Baustelle statt: Anlässlich der Grundsteinlegung im Juni 2022 öffnete die Baustelle einen Nachmittag für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.  Beim Tag der offenen Baustelle im Sommer 2023 informierten sich zahlreiche Bürger und Interessierte über die Fortschritte auf der Baustelle. Zusätzlich finden immer wieder Führungen über die Baustelle - v.a. für Mitarbeiter und Projektbeteiligte - statt. 

Dabei unterstützt die innovative Methode des Building Information Modeling – kurz BIM. Damit können sehr genaue Visualisierung erstellt werden, die Bürgern, Patienten und Mitarbeitern das spätere Gebäude  anschaulich zeigen. Bereits bei der Präsentation der Ergebnisse des städtebaulichen Ideenwettbewerbs und der Vorplanung hat der Klinikverbund gute Erfahrungen mit diesen modernen Visualisierungstechniken gemacht. Mit Abschluss der Entwurfsplanung können beispielsweise anschauliche 360-Grad Ansichten einzelner Räume erstellt werden, die einen guten Eindruck von der Gestaltung des neuen Klinikums geben.

Diese modernen Visualisierungen unterstützen auch die Kommunikation vor Ort auf der Baustelle und werden bei Veranstaltungen, Führungen und  Informationsveranstaltungen eingesetzt.

Gemeinsam zum Klinikum der Zukunft

Das Fachwissen aller zählt

Beteiligung der Mitarbeiter beim Neubau Flugfeldklinikum

Von den Ambulanzen und OPs über die Patientenzimmer bis hin zu Umkleiden und Lagerräumen –über 2.700 Räume müssen für den Neubau auf dem Flugfeld geplant und gebaut werden. Um optimale Lösungen zu finden wie die einzelnen Bereiche angeordnet und gestaltet werden sollen, ist das Fachwissen der Nutzer, also der Mitarbeiter vor Ort, unverzichtbar. Deshalb bezieht der Klinikverbund die Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter aus den Versorgungsbereichen eng in den Planungsprozess für das neue Flugfeldklinikum ein.

Im ersten Schritt wurde mit den verschiedenen Abteilungen in Arbeitsgruppen und Einzelgesprächen abgestimmt, welche Räume und Flächen für die Patientenversorgung im neuen Klinikum im Detail benötigt werden. Dieses Raum- und Funktionsprogramm ist Grundlage für alle weiteren Planungsschritte.

Nachdem Ende 2017 zunächst das Grobflächenlayout und Anfang 2018 dann der erste Gebäudeentwurf vorlagen, wurden auch die Grundrisse mit den Nutzern abgestimmt. In 70 Abstimmungsterminen konnten rund 350 Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter der Versorgungsbereiche ihre Anregungen und Anforderungen einbringen. Diese Nutzergruppen wurden und werden auch in den weiteren Planungsphasen einbezogen.

Eingebunden werden nicht nur die Mitarbeiter des betroffenen Fachbereichs, sondern auch aus angrenzenden Sachgebieten, die mit dem jeweiligen Fachbereich zusammenarbeiten. Auch externe Nutzer, wie beispielsweise Rettungsdienste oder Behindertenvertreter werden frühzeitig in die Planungen einbezogen.

Innovative Planungsmethoden unterstützen die Mitarbeiter

Das innovative Konzept des Building Information Modeling (BIM) unterstützt den Planungsprozess. Sie ermöglicht unter anderem intuitiv verständliche 3D-Visualisierungen des gesamten Klinikums, aber auch einzelner Bereiche und Räume. So können sich auch die Mitarbeiter schon früh einen Eindruck von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz machen und ihn noch während der Planung gemeinsam mit dem Projektteam optimieren. 

Zur Festlegung der Raumausstattung diskutieren die Mitarbeiter und Fachplaner beispielsweise anhand dreidimensionaler Panorama-Ansichten der einzelnen Räume über verschiedene Varianten und Ausführungen. Die realistischen 3D-Ansichten helfen allen Nutzern, fundiert zu entscheiden, wo welches Detail im Raum angebracht werden soll. So können am Ende im fertigen Gebäude optimale Arbeitsabläufe entstehen.

Für die finale Abstimmung besonders komplexer Räume, wie beispielsweise eines OP-Saals, wurden die betroffenen Nutzergruppen zusätzlich zu einer Virtual Reality Begehung in die sogenannte CAVE des Fraunhofer IAO Stuttgart eingeladen. Mittels eines 3D-Projektionssystems und VR-Brillen konnten sich die Mitarbeiter im virtuellen Raum des OPs bewegen und so genau nachvollziehen, welche Bewegungsfreiheit in der festgelegten Raumausstattung möglich ist.

 

Hinter den Kulissen des Projekts