Nicht-medizinische Funktionen auf dem im Osten angrenzenden Nachbargrundstück

Zu einem Krankenhaus gehören neben den medizinischen Funktionen wie Ambulanzen, Patientenzimmern oder OP-Sälen auch zahlreiche nicht-medizinische Funktionen. Dazu zählen beispielsweise die Verwaltung oder auch Ausbildungszentren und Schulungsräume. Das Neubauprojekt Flugfeldklinikum sieht vor, diese nicht-medizinischen Funktionen auf einem benachbarten Grundstück im Osten des geplanten Klinikums unterzubringen.

Projekthistorie

Die Idee eines maßvoll ausgebildeten Hochpunkts, der die nicht-medizinischen Funktionen des Klinikums bündelt, entstand beim städtebaulichen Ideenwettbewerb, dessen Ergebnisse im Herbst 2016 präsentiert wurden. Die Empfehlung der Jury war, die Flächen auszulagern, um für das Flugfeldklinikum in Zukunft weitere räumliche Entwicklungsmöglichkeiten offen zu halten. Besonders vor dem Hintergrund, dass alle Wettbewerbsbeiträge eine sehr intensive Ausnutzung des bisher verfügbaren Grundstücks beinhalteten. Dieses Erfordernis wurde auch von den Fraktionen bestätigt, die in der Kreistagsitzung vom November 2016 die Verwaltung beauftragten, mit dem Zweckverband Flugfeld Verhandlungen zum Erwerb eines Anschlussgrundstücks östlich des Baugrundstücks des Flugfeldklinikums aufzunehmen.

Eine erste Machbarkeitsstudie wurde von den Architekten im Jahre 2018 vorgestellt. Diese zeigte als Ergebnis den Vorschlag einer möglichen Bebauung und städtebaulichen Realisierung auf dem im Osten angrenzenden Nachbargrundstück des Klinikums auf. Um weiterhin die städtebauliche Akzentuierung auf dem Flugfeld voranzutreiben, wurde der vorliegende Vorschlag für die Verortung des Gebäudes zusammen mit dem Zweckverband Flugfeld erarbeitet.

Im April 2019 wurde dann mit Beschluss des Kreistags entschieden, weitere Grundstücksflächen zu kaufen. Gegenstand dieser Verhandlungen waren das sogenannte Baufeld 4-2 sowie eine Teilfläche der Elly-Beinhorn-Straße und die grüne Fuge Ost. Alle Grundstücksteile liegen östlich vom Baufeld des Flugfeldklinikums. Der Vertrag, der im Dezember 2019 vom Zweckverband Flugfeld und dem Landkreis Böblingen unterzeichnet wurde, sieht vor, dass der Hochpunkt für die nicht-medizinischen Funktionen auf dem Baufeld 4-2 entstehen wird. So bildet dieses Gebäude an der Schnittstelle zur Calwer und Elly-Beinhorn-Straße zusammen mit einem gut einsehbaren Stadtplatz den Auftakt des Klinikums in Richtung Flugfeld und Innenstadt.

Gründe für die Auslagerung

Die Auslagerung der Verwaltung und weiterer nicht-medizinischer Funktionen hat den Vorteil, dass noch mehr Spielraum für zukünftige medizinische Entwicklungen im Kerngebäude des Klinikums geschaffen wird. 

Bei Abstimmungen mit den Nutzern, dem Landkreis und dem Klinikverbund wurde gemeinsam festgelegt, welche Funktionen in den Flächen des Hochpunkts untergebracht werden sollen. Im Erdgeschoss ist eine erste Anlaufstelle für das Boardinghouse und die Zentralverwaltung mit ca. 100 m² geplant sowie die Einzelhandelsflächen für externe Anbieter von gesundheitsaffinen Nutzungen (ca. 130 m²). Rund 2.070 m² fallen auf die Akademie mit Trainings- und Simulationscenter. Mit ca. 3.300 m² auf viereinhalb Geschossen ist die Zentralverwaltung die größte Funktion im Gebäude. Jeweils ca. 1.450 m² fallen auf die Schule für kranke Kinder und das Boardinghouse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Angehörige von Patienten. Auch ein weiteres Parkhaus wird auf der Baufläche entstehen. Das zu planende Hochhaus wird voraussichtlich eine Nutzfläche von rund 8.400 m² umfassen und das Parkhaus ca. 560 Stellplätze aufweisen. Der Hochpunkt kann nach dem Entwurf des Bebauungsplans mit einer Höhe zwischen 40,0 und 48,0 m geplant werden.

Hochhaus mit Parkhaus Ost und Flugfeldklinikum sind Bestandteil des Gesundheitscampus auf dem Flugfeld. Insbesondere bei der Erschließung und Gestaltung der Freianlagen soll ein einheitliches Erscheinungsbild gegeben sein und auch die Erschließung beider Grundstücke wird funktional aufeinander abgestimmt sein.