Medizin braucht Fortschritt - Kreistagsbilanz zum Neubau Flugfeldklinikum

Noch im Herbst dieses Jahres werden die Planer des Flugfeldklinikums die Entwurfsplanung für den Neubau Flugfeldklinikum abschließen und unter anderem bereits die Räume des neuen Klinikums im digitalen Modell präsentieren. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum gemeinsamen Klinikum für Sindelfingen und Böblingen erreicht.

Landrat Roland Bernhard erklärte in der letzten Sitzung (8. Juli) des scheidenden Kreistages: „Das Flugfeldklinikum war eines der Großprojekte der Wahlperiode 2014-2019 und begleitet auch die neuen Kreisrätinnen und Kreisräte. Ich freue mich sehr, dass bis 2024 auf dem Flugfeld Böblingen/Sindelfingen eines der modernsten Krankenhäuser der Region entstehen wird und die Gesundheitsversorgung der Zukunft sichert“.

Grundlage für den Neubau ist die bereits 2014 vom Kreistag beschlossene Medizinkonzeption für den Klinikverbund Südwest, in der das neue Klinikum eine wichtige Rolle spielt. In seiner Sitzung im Juli 2015 hat sich der Kreistag ausführlich mit dem Neubau Flugfeldklinikum befasst und die Verwaltung beauftragt, das Projekt weiter voranzutreiben. Um die gesteckten Ziele erfüllen zu können, wurde eine Projektstruktur entwickelt, die den hohen Anforderungen des Neubauvorhabens gerecht wird. So wurde 2016 der Planungs- und Bauausschuss Neubau Flugfeldklinikum gegründet, Harald Schäfer als Projektgeschäftsführer eingesetzt und ein Konzept zur Kommunikation und Beteiligung verabschiedet.

Auch die Zusammenstellung eines kompetenten Planerteams ist maßgeblich für den Projekterfolg. Vom Projektsteuerer über den Tragwerksplaner bis zum Architekten wurden 2017 knapp zehn Planungsbüros ausgewählt, um gemeinsam den Neubau Flugfeldklinikum zu planen. Auf Grundlage des im Sommer 2016 durchgeführten städtebaulichen Ideenwettbewerbs und des abgestimmten Raum- und Funktionsprogramms hat das Team das neue Krankenhaus zunächst funktional und städtebaulich gegliedert. Zum Ende der Entwurfsplanung werden die Grundrisse weiter verfeinert und Details zu Ausstattung und Gestaltung präsentiert werden. Die Nutzer des künftigen Klinikums – Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter – wurden eng in den gesamten Prozess einbezogen und konnten in mehr als 100 Terminen ihre Anregungen und Anforderungen einbringen.

Bis 2024 soll das neue Klinikum fertig sein und für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises die wohnortnahe Gesundheitsversorgung der Zukunft sichern. Dazu setzen der Landkreis und die Kreiskliniken nicht nur im späteren Klinikum, sondern auch schon heute moderne Technologien und Methoden ein. Das Flugfeldklinikum wird - als eines der ersten Krankenhäuser bundesweit – von Anfang an mit der Methode des Building Information Modeling, kurz BIM, geplant und gebaut. Dabei arbeiten alle Planer an einem virtuellen Modell, was die Zusammenarbeit enorm vereinfacht und die Qualität der Ergebnisse verbessert. Außerdem ermöglicht sie anschauliche und intuitiv verständliche 3D-Visualisierungen, die sowohl für die Nutzerabstimmungen als auch die Kommunikation mit der Öffentlichkeit genutzt werden. Wenn der Bau abgeschlossen ist, können die digitalen Daten ins Facility Management einfließen und wertvolle Grundlage für Umbauten, Erweiterungen oder Sanierungen sein.

Auch mit dem Beschluss, den Generalunternehmer im sogenannten Partnering-Verfahren auszuwählen, betritt der Landkreis Neuland. Obwohl dieses Vergabeverfahren in öffentlichen Bauprojekten noch nicht weit verbreitet ist, bietet es vor allem für die Kosten- und Terminsicherheit im Projekt Vorteile.

Bis Ende 2019 soll der Generalunternehmer ausgewählt werden und schon 2020 mit dem Bau des Flugfeldklinikums starten. Insgesamt werden bis zu 550 Millionen Euro für das Projekt investiert.